Familienfest oder wie man einen Goldfisch schluckt

Foto: Daniel Schlegel

„Ich filme meinen Bruder dabei, wie er einen Fisch runterschluckt und wieder hochwürgen will, wie er es bei YouTube gesehen hat. Er nimmt dazu den Goldfisch meiner Schwester. Schluckt ihn runter. Der Goldfisch kommt nicht wieder raus.“ Hannah, Marius und Cy stehen gemeinsam auf der Bühne, um die Familiengeschichte von Cy zu erzählen. Dazu lassen sie das Haus der Familie noch einmal wieder auferstehen, das nicht mehr gibt.

Cys Familienmitglieder sagen zu diesem Stück: „Dieses Stück ist Selbstbetrug.“ „Ich finde es makaber, wenn ich mir vorstelle, dass unsere Eltern auf der Bühne noch einmal miteinander tanzen, nur weil du dir das so wünschst.“ „In diesem Stück geht es nicht um uns, sondern um dich. Danach bist du frei.“

Mitschnitt:
https://www.youtube.com/watch?v=J0TlzE4khX8&feature=youtu.be

Konzept, Text, Bühne: Cy Linke
Von und mit: Marius Alsleben, Hannah Lesser, Cy Linke
Kostüm: Donata Deck
Blicke von Außen: Malte Heseding, Maxim Kares, Lorenz Nolting, Theresa Schlesinger
Mit herzlichem Dank an: Cys Familie, Volker Bürger, Crescentia Dünßer, Isabel Osthues, Nina Peters, Dorothea Ratzel, Felix Rothenhäusler und allen anderen Menschen, die uns in unserem Prozess begleitet haben

Unterstützt von: der Studienstiftung, dem Theaterhaus Mitte, der HfMT Hamburg

08.01.2019

Familienfest oder wie man einen Goldfisch schluckt

Forum, HfMT Hamburg

Hamburg

06.01.2019

Familienfest oder wie man einen Goldfisch schluckt

08.01.2019Forum, HfMT Hamburg

Hamburg

Fotos: Daniel Schlegel

Wenn wir uns jetzt auflösen

... ist eigentlich eine Zeile, die ich aus diesem Song geklaut habe:

https://open.spotify.com/track/5TtS7X1kOGb9NVIZUvJcrR?si=203f414276eb40fa

Gleichzeitig ist es der Titel einer Dokumentarfilmsammlung, die der Stückentwicklung von Familienfest oder wie man einen Goldfisch schluckt vorausgeht:

2018 stifte ich meine Eltern und meine Geschwister dazu an, eine Führung durch das Haus zu geben, in dem wir als Kernfamilie einmal miteinander gewohnt haben. Das Haus steht zu diesem Zeitpunkt leer und kurz vorm Verkauf. Drei meiner vier Familienmitglieder kommen der Anstiftung nach. Zwei der drei Familienmitglieder lassen sich bei diesen Hausführungen von ihren Partner:innen filmen, die zu der Zeit neue Keimzellen für Kernfamilien zu sein versprechen.

Das Filmmaterial dokumentiert die Schwellen
von klassischer Kleinfamilie zu alternativem Familiensystem,
von Generation zu Generation,
von Wohnraum zu Wohnraum, der auf der Schwelle als entkernte Architektur in den Erinnerungen und Zukunftsplänen seiner Bewohner:innen mit Vergangenheiten und Möglichkeiten bespielt wird.
Nebeneinander gestellt legen die Dokuarbeiten offen, wie drei verschiedene Menschen, die scheinbar selbe Zeit dreifach verschieden erinnern. Dieselben Räume eines Wohnortes beschreiben sich in den drei Videoarbeiten jeweils neu.